Das PzGrenBtl 212 zwischen dem letzten Kontingent Resolute Support und der Teilnahme an DEFENDER-Europe 2022

Vom Autorenteam PzGrenBtl212

Nachdem im PzGrenBtl 212 mit 2021 eine weitere Jahreszahl mit dem Einsatz in Afghanistan verknüpft wurde, galt es in der zweiten Jahreshälfte diesen umfänglich nachzubereiten und im Schwerpunkt das Bataillon in Gänze wieder zusammenzuführen. Die Kohäsion von „Team Einsatz“ und „Team Heimat“ in allen Teileinheiten sowie im Stab war das erklärte Ziel des Kommandeurs. Die Zeitlinien der vergangenen Einsätze haben sich dabei erneut bestätigt: Abschluss der individuellen Einsatznachbereitung mit den Hauptkräften bis zum Jahresende, mit Einzelpersonal erst in der Mitte des ersten Quartals 2022 – somit waren bis zu sechs Monate seit dem Einsatzende vergangen.

Der heeresweit durchgeführte „Tag im Zeichen unserer Werte“ am 23.02.2022, an dem sich der gesamte Verband ausnahmslos mit unserem mentalen Rüstzeug befasste, bildete bei herrlichem Wetter einen guten Schlusspunkt der Wiedereingliederung. Dank kreativer und fachlich fundierten Beiträge wurde der Tag, den viele mit „langen Zähnen“ angegangen sind, zum vollen Erfolg – eine Wiederholung wurde einhellig eingefordert! Dabei haben die Einheiten sowie der Stab in vielfältiger Weise Stationen, Diskussionen, persönliche Erfahrungen und natürlich sportliche Herausforderungen berücksichtigt und ausgeplant, um diesem zunächst ungewöhnlichen Thema angemessen Rechnung zu tragen. Ein Antreten in den Morgenstunden, ein Marsch zum Hermannsdenkmal sowie Impulsunterrichte und Gesprächsrunden waren nur einige Punkte auf der Tagesordnung. Im Schwerpunkt standen dabei die Leitfragen: Was zeichnet uns als Bundeswehr bzw. im PzGrenBtl 212 aus? Welche Werte und Charaktereigenschaften sehe ich als Vorbild an? Wie gehen wir miteinander um? Das selbstdefinierte Ziel war die dialogische Erstellung eines Leitbildes für das PzGrenBtl 212 – von den Soldaten für die Soldaten. Seine Absicht hatte der Bataillonskommandeur bereits im Vorfeld deutlich gemacht: Allen Soldatinnen und Soldaten mit kurzweiligen, diskussionsfördernden Stationen und Herausforderungen den Austausch über Werte und die Vermittlung von vorbildhaften Eigenschaften sowie eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Verbandes zu ermöglichen, um damit eine resilientere Persönlichkeitsbildung zu fördern und eine Leitbildkultur für den Verband entstehen zu lassen. Daran sollte sich jeder täglich messen lassen. Die Beiträge der Einheiten wurden gesammelt und finden aktuell in kleinen Arbeitsgruppen ihre Umsetzung in der Entstehung des Leitbildes PzGrenBtl 212!

Soldaten des PzGrenBtl 212 auf dem Marsch zum Hermannsdenkmal am „Tag der Werte“.
Bild: Aus dem Bestand des Autorenteams

Das Schwerpunktvorhaben des PzGrenBtl 212 in 2022, die Durchführung eines „Trainingsevents“ mit einem US-amerikanischem Infanteriebataillon auf dem TrÜbPl OBERLAUSITZ als Teil der jährlichen mehrphasigen Großübung DEFENDER-Europe, warf bereits früh seine Schatten voraus. In Vorbereitung auf das Trainingsevent war ab Spätsommer 2021 beginnend, eine gesamte Weiterbildungsreihe durchgeplant und terminiert. Die Dynamik der CoVid-Pandemie in den Wintermonaten hat ein planmäßiges Durchlaufen des Curriculums zwar nicht zugelassen, dennoch konnten die wesentlichen Ausbildungsschwerpunkte kreativ und anschaulich vermittelt werden. Darauf wird nachfolgend eingegangen.

Weiterbildung: Fähigkeiten und Einsatzgrundsätze des Aufklärungs- und Verbindungszuges (AufklVbdgZg)

So führte auch der Aufklärungs- und Verbindungszug im Februar 2022 eine Weiterbildung für das Führerkorps des PzGrenBtl 212 durch. Leutnant Mfitih-Verhoeven ist ZgFhr des AufklVbdgZg. Ziel der Weiterbildung war es, den Teilnehmern die Einsatzgrundsätze dieser Teileinheit zu vermitteln, um das erlangte Wissen in der eigenen Operationsplanung mit einbeziehen zu können. Denn der Kernauftrag des AufklVbdgZg ist nicht das „Gefecht“, sondern die „Aufklärung“. Nach einem Grundsatzunterricht erfolgte eine Befehlsausgabe, welche von den teilnehmenden Offizieren einiges an Mitarbeit abforderte. „Die Befehlsausgabe legt den Grundstein für den Auftrag zur Aufklärung, welcher handlungsweisend für den Aufklärungs- und Verbindungszug ist“, gibt Leutnant Mfitih-Verhoeven sein Wissen über die Einsatzgrundsätze und Fähigkeiten weiter. „Kernauftrag der Gruppen ist die bodengebundene sowie luftgestützte Aufklärung, zum Beispiel von Marschstraßen, Räumen und Einrichtungen sowie das Herstellen und Halten der Verbindung zu anderen Truppenteilen oder zivilen Organisationen. Hierbei trägt der AufklVbdgZg, welcher je nach Auftrag mehrere Stunden vor den eigenen Hauptkräften operiert, zum Gesamtlagebild des Gefechts bei und leistet damit einen erheblichen Anteil an der eigenen Operationsplanung und Operationsführung des Bataillonskommandeurs.“ Im Rahmen des Führerkorps wurden Gemeinsamkeiten zwischen den Einsatzgrundsätzen des Aufklärungs- und Verbindungszuges und den Kampfkompanien herausgearbeitet und der Grundstein für bataillonsweit einheitliche Standards abgebildet. So ist geplant, in zukünftigen Ausbildungsvorhaben den Aufklärungs- und Verbindungszug bspw. zusammen mit den Scharfschützen des Bataillons agieren zu lassen oder die Gruppen im AufklVbdgZg auch zum Anfordern und Lenken von Steilfeuer nachhaltig zu befähigen.

Die Führerweiterbildung endete mit einer statischen Waffenschau, bei der den Anwesenden die Waffen, die Ausrüstung sowie die luftgebundenen Aufklärungsmittel nähergebracht wurden und sie damit einen umfassenderen Einblick in die Ausstattung des AufklVbdgZg erhalten haben. Dabei stehen im PzGrenBtl 212, neben leichten und geländegängigen Fahrzeugen vom Typ WOLF, die Aufklärungsdrohnen ALADIN und MIKADO zur Verfügung. Das Ausbildungsziel, den Teilnehmenden die Einsatzgrundsätze des Aufklärungs- und Verbindungszuges näher zu bringen, bewertete der Bataillonskommandeur als erreicht. Insbesondere für jüngere Offiziere, die gerade in dieser Woche erst in den Verband stießen, war es eine willkommene Einweisung und ein kurzweiliges Kennenlernen der Thematik, der zentralen Führer und dem Flair bei 212!

Gefechtsschießen „Der verstärkte Panzergrenadierzug im Angriff“

Um die Voraussetzungen für das Trainingsevent OBERLAUSITZ zu schaffen, hat das PzGrenBtl 212 im I. Quartal intensive Gefechtsausbildungen durchgeführt und diese auf dem TrÜbPl SENNE über drei Wochen im scharfen Schuss abgeschlossen. Im Schwerpunkt lag dabei die Ausbildung der 4. Kompanie in der taktischen Aktivität ANGRIFF. Den Höhepunkt der insgesamt elfwöchigen Ausbildung bildete jedoch die Phase drei: Das Gefechtsschießen des verstärkten PzGrenZg auf der Schießbahn „L“. Hier hatte der jeweilige Zug den Auftrag, im schnellen Stoß die Gewässerübergänge der GRIMKE zu gewinnen und jenseits eine Auffangstellung zu beziehen, um so die Voraussetzungen für den weiteren Angriff der Kompanie zu schaffen. Hierzu hatte der Kompaniechef seine Soldatinnen und Soldaten sowie unterstützende Einheiten in einer kreativen, realitätsnahen und methodisch gut abgestimmten Ausbildung, welche im Januar und Februar 2022 stattfand, vorbereitet.

Der Leitende weist die Teilnehmer der Führerweiterbildung in das Schießen anhand GLADIUS ein.
Bild: Aus dem Bestand des Autorenteams

Zum Ablauf des Gefechtsschießens:

Nach Aufklärung eines gesprengten Übergangs wich der Zug unter Feuer und Nebel aus und erkundete auf Befehl des Kompaniechefs eine Umgehung. Diese stellte sich ebenfalls als gesperrt her. Der Zug führte daraufhin den beantragten Wechsel der Kampfweise durch, näherte sich unter Ausnutzung von Steilfeuer – dargestellt durch Sprengungen im Vorfeld seitens der Pioniere – an und warf die feindliche Sperrsicherung auf- und abgesessen. Während die Kampfmittelabwehrgruppe die Sperren aufgeklärt und zur Sprengung vorbereitet hat, härteten die Panzergrenadiere jenseits der Grimke aus, um so einen Lückenweg über den Fluss für die Folgekräfte der Kompanie zu schaffen. Dieses Schießen wurde sowohl als Tagschießen sowie bei eingeschränkter Sicht unter bestmöglicher Ausnutzung der Komponenten IDZ-ES mit allen drei Teileinheiten durchgeführt.

Am 17.03.2022 hatte die Kompanie die Möglichkeit, ihre gemachten Erfahrungen aus den vergangenen Monaten sowie die erprobten Standards dem Schlüsselpersonal des Bataillons sowie der Brigadeführung in Form einer Weiterbildung zu vermitteln. Im Wesentlichen können – abseits der Taktik – folgende drei Punkte festgehalten werden:

Industrieseitige Unterstützung vor Ort ist unabdingbar
Drei Wochen lang befand sich die Industrie auf der Schießbahn, um aufgefallene Mängel sofort zu beheben. Insgesamt hatten wir von acht SPz nur einen Ausfall, der das Vorhaben nicht durchgestanden hat.

SPz PUMA in Verbindung mit IdZ-ES funktioniert
Die Kompanie nutzt das System PzGren als „Zugsystem“. Somit besteht Daten- und Sprachfunkverbindung unter allen Führern (auf- wie abgesessen), sodass hier GLADIUS seinen höchsten Einsatzwert erreicht. Elementare Voraussetzung ist hierbei die akribische Vorbereitung der Systeme.

KoFTrA ist ein altbewährtes und effektives Prinzip
Insgesamt standen dem KpChef für jeden Zug effektiv zwei Wochen zur Verfügung. KoFTrA bietet ein hervorragendes methodisches Ablaufmodell, um innerhalb kürzester Zeit deutliche Ausbildungserfolge erzielen zu können. Von Januar bis März 2022 war es so möglich, drei Züge im Rahmen der Aktivität ANGRIFF bis zur Lernzielstufe 3 zu bringen.

Insgesamt hat das Bataillon in diesen anstrengenden und fordernden Wochen weitere wichtige Erfahrungen mit dem Schützenpanzer PUMA gesammelt. Wer sein Waffensystem beherrschen will, muss mit diesem naturgemäß regelmäßig und tagtäglich umgehen. Die Kompanie hat auch durch den hohen persönlichen Einsatz der Führer diese Zeit sehr gut und zielgerichtet nutzen können. Das Ausbildungsziel inkl. Weiterbildung wurde voll erreicht und gibt auch hier den Teilnehmenden wichtige Impulse und Selbstvertrauen für ihre Vorhaben. Auch die Brigadeführung zeigte sich von der taktischen Aufgabe und der methodischen Umsetzung der Leitungsaufgaben beeindruckt.
Für die Kompanie geht es nun darum, den attestierten Ausbildungsstand auch bei Personalausfällen bzw. Veränderungen zu halten, um somit als schießende Einheit beim Trainingsevent als binationale, verstärkte Kompanie beübt werden zu können.

Der Schützenpanzer PUMA nach Schießende.
Bild: Aus dem Bestand des Autorenteams

Führungsfähigkeit auf Kompanieebene: „Das Gefechtsstandzelt 212“

Dass mit der Etablierung des Schützenpanzers PUMA auch manche Kniffe aus der Marderzeit „aus der Praxis für die Praxis“ nicht mehr ohne Weiteres angewandt werden können, liegt auf der Hand. Die 3./PzGrenBtl 212 hat jedoch einen Weg gefunden, eine altbewährte Methode auch auf den neuen Schützenpanzer anzuwenden: Das Kompaniegefechtsstandzelt. Dabei verwandt die Kompanie die Panzerplanen zweier MARDER, um mithilfe eines selbstgebauten Gerüsts schnell ein bewegliches Kompaniegefechtsstandzelt aufzubauen. Dies ermöglichte die Arbeit mit mehreren Soldaten auch außerhalb des beengten Innenraums des Schützenpanzers. Bei der Umsetzung dieser Idee für den SPz PUMA gab es jedoch eine Herausforderung: Die ersten SPz PUMA wurden meist ohne Panzerplanen ausgeliefert. Weiterhin erschien die Größe der neuen Panzerplane aufgrund der Breite des SPz PUMA als etwas ungeeignet.
Damit wollte sich der KpTrpFhr, Stabsfeldwebel Tony Lehmann, jedoch nicht zufriedengeben. Abhilfe bot hier der Titel „Handgeld Kommandeur“, aus welchem geeignete Gewebeplanen beschafft wurden. Diese werden auf die gleiche Unterkonstruktion aus Tarnstangen und selbst geschweißten Winkeln aus Rohren gelegt, welche mithilfe von ebenfalls selbst entwickelten Halterungen an der Käfigpanzerung des PUMAs befestigt ist. Die Planen sind beidseitig mit Klettverschluss ausgestattet, sodass sie einzeln sehr kompakt sind und leicht im SPz PUMA verstaut werden, aber schnell zu einer großen Plane für das Zelt zusammengefügt werden können. Die Verschlussstelle kann dann als Eingang genutzt werden, der blick- und lichtdicht verschlossen werden kann.

Unter Verwendung der Planen sind Befehlsausgaben, die Fortschreibung taktischer Elemente sowie ein geordneter Führungsprozess sowohl im Einsatz als auch unter Übungsbedingungen in jedem Szenario mit direkter Einbindung der Gefechtsfahrzeuge möglich – und das sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Der neue Kompaniegefechtsstand der „Dritten“ fand in den Schwesterkompanien großen Anklang. Nach einer leichten Modifizierung wird dieser nun für alle Kompanien im PzGrenBtl 212 als „Kompaniegefechtsstandzelt 212“ beschafft.
Wieder ein Beleg dafür, dass mit Erfahrung, Kreativität und persönlichem Einsatz viele Herausforderungen gelöst werden können. Das Tool „Handgeld Kommandeur“ ist dafür ein zentrales Vehikel, um im Rahmen der Vorgaben Mittel schnell und zielgerichtet für bestehende Bedarfe einsetzen zu können.

Das eigen entwickelte Kompaniegefechtsstandzelt der 3./PzGrenBtl 212.
Bild: Aus dem Bestand des Autorenteams

Besuch „Wald der Erinnerung“ im Einsatzführungskommando Potsdam (Schwielosee)

Im Rahmen der Erinnerungskultur an den Afghanistaneinsatz wurde im PzGrenBtl 212 am 21.11.2019 ein Lehrsaalgebäude in das Oberstabsgefreiter Alexej Kobelew Gebäude umbenannt. Am 02.06.2021 wurde der 10. Todestag des gefallenen Soldaten im Rahmen einer Gedenkveranstaltung sowohl im Standort als auch während des Einsatzes in Mazar-e Sharif gewürdigt. An beiden Veranstaltungen in Deutschland waren die Familie und Angehörigen des Soldaten anwesend.
Das alles führte dazu, im Rahmen zum Gedenken an den gefallenen Soldaten und der Erinnerungskultur, am 31.03.2022 einem Besuch im „Wald der Erinnerung“ durchzuführen. Unter Beteiligung einer Abordnung von Soldaten des PzGrenBtl 212 und insgesamt 9 Familienangehörigen des gefallenen Soldaten, stand die Umwidmung des Baumes von Oberstabsgefreiter Alexej Kobelew im Mittelpunkt. Da alte Baum musste leider krankheitsbedingt gefällt werden. Die Familienangehörigen wurden an diesem Tag zu Hause abgeholt und man fuhr geschlossen zum „Wald der Erinnerung“ nach Potsdam. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der OHG gab es im Anschluss für alle Beteiligten eine kurze Führung. Mit sehr viel Herzblut und Empathie wurde die Führung durch das Fachpersonal durchgeführt.
Die Familienangehörigen und Soldaten waren sehr beeindruckt von der Gedenkstätte und der Erinnerungskultur, die zum Gedenken an unsere verstorbenen Soldatinnen und Soldaten dort dargestellt wird. Es war eine sehr emotionale und würdevolle Veranstaltung, die aber deutlich – insbesondere der Familie und allen Beteiligten – gezeigt hat, wie wichtig die Traditionspflege und Erinnerungskultur ist. Dies sind wichtige Werte, die es lohnt, aufrecht zu erhalten. Der „Wald der Erinnerung“ ist in diesem Sinne eine wichtige Einrichtung, die auch im Rahmen der Politischen Bildung ein Bestandteil für alle Soldaten und Soldatinnen sein sollte.

Die Umwidmung des Baumes von unserem gefallenen Kameraden OSG Alexej Kobelew.
Bild: Aus dem Bestand des Autorenteams

Was sonst noch bewegte…

Auch in der vermeintlich ruhigen Phase zwischen zwei so fordernden Aufträgen, wie dem letzten Kontingent Resolute Support und der Teilnahme an DEFENDER-Europe 2022, war das PzGrenBtl 212 wieder vielfältig gefordert. Das alles wohlgemerkt unter den bekannten Pandemiebedingungen und dauerhafter Zusatzbelastung durch die Bereithaltung und Gestellung von Soldaten für Amtshilfeanträge. Da dieser Auftrag jedoch alle Truppenteile der Bundeswehr gebunden hat, wurde hierauf nicht weiter eingegangen. Die Soldatinnen und Soldaten, welche für diese Aufträge eingesetzt war, haben als gute Botschafter des Verbandes gewirkt und die an sie gestellten, z.T. durchaus besonderen Aufträge mit Kreativität ohne zu Verzagen gelöst – vielen Dank dafür! Die sich abzeichnende Beendigung (vorerst?) dieser Aufträge wird allen 212ern guttun. Welche pandemischen Auswirkungen im Herbst auf uns warten, davon wird zu berichten sein.
Parallel wurden planmäßig umfangreiche Personalwechsel vollzogen, die von Übergaben von Abteilungen, Teileinheiten auch den Wechsel auf Ebene der Kompaniechefs beinhaltete. Natürlich wurde auch die Öffentlichkeitsarbeit wieder verstärkt aufgenommen – diese reichte von der Einweisung des Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, diversen Besuchen von Bundestagsabgeordneten bis hin zu kurzweiligen Vorführungen und Gesprächsrunden mit ausgewählten Vereinen, bspw. dem LionsClub Lemgo oder der Reservistenkameradschaft Lemgo.
Festzustellen bleibt jedoch, dass durch die nahezu zweijährige Pandemie ein nicht unerheblicher Umfang an Ausbildungen nunmehr nachgeholt werden muss – von Individual- und Laufbahnlehrgängen bis hin zu Dienstpostenausbildung der Teileinheiten. Auch die mehrfach verkürzte Grundausbildung während der Pandemie und die Schwerpunktsetzung auf Amtshilfe anstatt Gefechtsdienst offenbart zunehmend Auswirkungen. Hier bedarf es einer noch langen andauernden Kraftanstrengung, um die individuelle Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten sowie die kollektive Ausbildung wieder auf ein hohes Niveau angesichts der aktuellen strategischen Lage zu bringen. Die Truppe wird Zeit, Raum und Material brauchen, um die vielzitierte „kompetenzorientierte Ausbildung“ auf Ebene der Trupps, Gruppen, Züge, Kompanien bis hin zur Stabsarbeit im Einsatz des Verbandes wieder zu beherrschen. Es bleibt zu hoffen, dass uns diese Zeit bleibt bzw. uns gegeben wird!

Ausblick

Zum Redaktionsschluss der vorliegenden Ausgabe sind bereits die ersten Kräfte des PzGrenBtl 212 in die OBERLAUSITZ verlegt und haben dort das Vorkommando des amerikanischen 1-8 InfBn aufgenommen. Vom Verlauf dieser Übung und den hierbei gewonnenen Erfahrungen und Eindrücken, bspw. von der Verlegung des Verbandes per Bahn oder der binationalen Ausbildung bis hin zum Gefechtsschießen, wird das PzGrenBtl 212 in der nächsten Ausgabe zu berichten wissen.

Das Autorenteam PzGrenBtl 212:
Oberstleutnant Matthias Greune, Kdr PzGrenBtl 212
Hauptmann Martin Kretschmer, KpChef 4./PzGrenBtl 212
Hauptmann Hendrik Hegge, S3 Offz Stab PzGrenBtl 212
Hauptmann Alexander Specht, KpEinsOffz 1./PzGrenBtl 212
Oberleutnant Stefanie Meyer, NschOffz Stab PzGrenBtl 212
Oberstabsfeldwebel Tino Richter, Lotse PzGrenBtl 212
Stabsfeldwebel Tony Lehmann, KpTrpFhr 3./PzGrenBtl 212